Förderkreis

Bausoldaten

Prora e.V.

Bau

sol

daten


Bausoldat beim Ausschachten

Im September 1964 beschloss der Verteidigungsrat der DDR die Aufstellung von „Baueinheiten“. Diese im ehemaligen Ostblock einmalige Anordnung bildete die rechtliche Grundlage dafür, den Waffendienst zu verweigern. Die 18-monatige Wehrpflicht wurde durch die Einberufung als Bausoldat zum waffenlosen Dienst zwar erfüllt, blieb in der Folge jedoch mit zahlreichen und bleibenden Benachteiligungen verbunden. Ein ziviler Ersatzdienst wurde erst im Zusammenbruch der DDR 1989 möglich.

Ankunft von Bausoldaten in Prora

Viele Männer zwischen 18 und 27 Jahren leisteten aufgrund dieser Anordnung den Bausoldatendienst in Prora auf der Insel Rügen. Weit entfernt von ihren Familien und weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. In Prora verweigerten Bausoldaten den Befehl, das Gelöbnis „auf den Sieg des Sozialismus“ mitzusprechen, hier verweigerten sie ihre Mitwirkung am Bau militärischer Anlagen und deckten die Fälschung von Wahlergebnissen auf. Bausoldaten machten auf die Missachtung von Menschenrechten aufmerksam und versuchten demokratische Teilhabe zu praktizieren inmitten eines demokratie-feindlichen Systems – der Nationalen Volksarmee.

Unter den Bausoldaten entstanden systemkritische Gruppen, die sich aktiv für gesellschaftliche Veränderungen in der DDR einsetzten und ihre Ideen in die Aktivitäten der Friedlichen Revolution 1989 einbrachten.

Nach Prora wusste ich,
in diesem Land muss sich dringend was verändern!
Ralf Hirsch
Mitgründer/Sprecher der Initiative
„Frieden und Menschenrechte“

Der Verein wurde Ende 2012 von Proraer Bausoldaten gegründet mit dem Ziel, Projekte zur Geschichtsaufarbeitung über die Waffendienstverweigerer in der DDR — speziell in Prora/Rügen — zu initiieren, zu begleiten und zu unterstützen. Zudem setzt sich der Verein für die Einbindung dieser Thematik in die Erinnerungskultur vor Ort und in Konzepte der politischen Bildung ein.

Prora

Über

den

Verein


Förderkreis Bausoldaten Prora e.V. Logo
Als ein Ort, an dem die Demokratie mit
NVA-Stiefeln getreten wurde, bietet Prora
die Chance, Demokratie für die Zukunft zu lernen.
Stephan Schack
Trainer, Berater & Coach
 

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lie

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Prora

Wo Nazis auf 4,5 km Länge Betonblöcke für 20.000 Urlauber aneinander reihten, marschierten zu DDR-Zeiten Soldaten, verweigerten Pazifisten den Waffendienst. Prora wurde für tausende Männer zu einem Ort, an dem (Menschen-)Rechte als nicht mehr gültig erlebt, die Demokratie mit Füßen getreten wurden.

Genau hier setzt notwendigerweise ein Diskurs über die Rolle von Militär, Unterdrückung, Gewalt, aber auch über Zivilcourage, Menschenwürde, Gewaltfreiheit und Demokratie an. Er reicht viel weiter als bis zu den ehemaligen Stacheldrähten der Kasernen. Es ist erforderlich, „Fenster“ in die DDR-Zeitgeschichte zu erhalten, auf „Splitter“ der Erinnerung aufmerksam zu machen. Die Transparenz in die Vergangenheit und deren Bedeutung für die Gegenwart muss an diesem Ort möglich sein.

In Prora besteht derzeit noch die einmalige Chance, einen Gedenkort zu entwickeln, der auf die Problematik von Zwangsdiensten in einer totalitären Diktatur aufmerksam macht. Daran mitzudenken und mitzuarbeiten — dazu lädt der Förderkreis Bausoldaten Prora ein.

Der Verein versteht sich ausdrücklich nicht als Ort der Traditionspflege im Zusammenhang mit militärischen Einrichtungen und Strukturen der DDR. Er wird die Jugendherberge, die zukünftige Bildungsstätte, vor Ort tätige Einrichtungen, Verantwortungsträger und Besucher in den Diskurs einbeziehen und inhaltliche Impulse für deren Arbeit vermitteln.

Das kritische Innehalten gegenüber der Vergangenheit dieses Ortes kann und soll darüber hinaus auch repräsentativ für andere Orte sein.

Ich habe Prora als Ort der Massendisziplinierung erlebt.
Als solcher wurde er schon im Dritten Reich von der Organisation ‚Kraft durch Freude‘ für Massentourismus geplant, und in der DDR für Militär ‚massen‘ genutzt.
Christian Schmidt
Dokumentationszentrum Prora
 

Der „Förderkreis Bausoldaten Prora“ möchte an die Geschichte der Bausoldaten im 50. Jahr der Aufstellung der Baueinheiten im ehemaligen Kasernengelände Prora erinnern und mit drei ersten „Zeitsplittern“ auf die Geschichte und das Geschehen vor Ort aufmerksam machen.

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Das Vermächtnis der Bausoldaten sollte dauerhaft den Gästen der Jugendherberge in Prora mit auf den Weg gegeben werden: ‚Frieden schaffen ohne Waffen.
Tobias Bemmann
www.proraer-bausoldaten.de
 

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auf

ruf


Bankverbindung:
Ethik Bank Eisenberg
BIC: GENODEF1ETK
IBAN: DE07 8309 4495 0003 2520 94

Die Realisierung der „Zeitsplitter“ kostet Geld. Die Arbeiten werden durch das PRORA-ZENTRUM in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer der Immobilie und dem Deutschen Jugendherbergswerk ausgeführt. Die fachliche Beratung erfolgt durch den „Förderkreis Bausoldaten Prora“.

Arrestzellen in Prora

Die ersten „Zeitsplitter“ sollen im August 2014 fertig gestellt sein und eingeweiht werden, so dass zum 50. Jahrestag der „Anordnung zur Aufstellung der Baueinheiten“ am 7. September 2014 dieser Teil der Geschichte des Geländes im wahrsten Sinn des Wortes „transparent“ wird. Weitere „Zeitsplitter“ sollen folgen.

‚Ora et labora in Prora‘ haben wir über die Zwangsgemeinschaft in der Kaserne damals gewitzelt. ‚Beten und Arbeiten‘ statt Kriege rechtfertigen und schießen. Das ist bis heute für mich der richtige Weg.
Friedrich Kramer
Direktor der Evangelischen Akademie
Sachsen-Anhalt e.V.

Kontaktformular

Kon

takt



Förderkreis Bausoldaten Prora e.V.

c/o Stephan Schack
Augst-Bebel-Str. 10
06618 Naumburg (Saale)

Tel: 03445 237877
E-Mail: prora(at)gmx.de

Vorstand:
Stephan Schack (Naumburg)
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Michael Schlauraff (Bad Bibra)

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Angaben gemäß § 5 TMG

Förderkreis Bausoldaten Prora e.V.
c/o Stephan Schack
Augst-Bebel-Str. 10
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Vertreten durch:
Stephan Schack

Kontakt:
Tel: 03445 237877
E-Mail: prora@gmx.de

Bilder:
Fred Frahnow
Johannes Gorecki Thomas Kunz
Prora Zentrum
Nils Steindorf-Sabath
Stephan Schack
Lukas Wolf

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